Mit einem Studium investierst du in deine Zukunft und damit in die Möglichkeit, im Berufsleben ein viel höheres Gehalt zu erzielen als nicht-Akademiker. Investition bedeutet aber auch, dass ein Studium nicht günstig ist. Auf insti.de haben wir dir Möglichkeiten zusammengestellt dein Studium zu finanzieren.
Für den Lebensunterhalt eines Studenten sollte man laut einer Sozialerhebung der Studentenwerke zwischen 700 € und 1100 € an Kosten kalkulieren. Im Durchschnitt rechnet man mit zirka 900 € Unterhaltskosten inkl. Semestergebühren. Das klingt sehr viel, insbesondere wenn man bedenkt dass die Studiengebühren abgeschafft wurden. Dabei gibt es drei wesentliche Kostenblöcke, die es zu finanzieren gilt:
Wohnen: Miete inkl. Strom, Wasser, etc.; Telefon; Internet
Studium: Semesterbeitrag, Semesterticket, Lehrmittel
Leben: Essen, Trinken, Kleidung, Versicherungen
Wie kannst du dein Studium finanzieren?
Studium finanzieren, dies sind die gängigsten Möglichkeiten zur Studienfinanzierung:
BAföG
Studienkredite
Bildungskredit
Stipendium
Kindergeld
Studienbeitragsdarlehen
Wohngeld
Neben der Möglichkeit sein Studium über Fördermittel oder Darlehen zu finanzieren, gibt es natürlich noch die Möglichkeit dass du Jobben gehst oder eine finanzielle Unterstützung durch deine Eltern erhältst. Ebenso ist eine bezahlte Werkstudententätigkeit eine Option.
Finanzielle Unterstützung durch die Eltern
Die Unterstützung der Eltern bei der Finanzierung des Studiums ist die, in Deutschland, am häufigsten genutzte Finanzierungsquelle. Eltern sind per Gesetz ihren Kindern unterhaltspflichtig und müssen dadurch die Ausbildung oder das Studium ihres Kindes finanzieren. Ob deine Elternteile unterhaltspflichtig sind hängt aber auch von der Höhe ihres Einkommens ab.
Die Höhe des Unterhalts wird in der sogenannten „Düsseldorfer Tabelle“ definiert. Diese Finanzierungspflicht gilt bis zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss. Für einen Studenten, der nicht mehr zuhause wohnt, werden in etwa 700 € Unterhalt berechnet. Sollten sich jedoch deine Eltern den Unterhalt nicht leisten können, kannst du deinen Anspruch auf BAföG sowie Kindergeld zu Studienfinanzierung prüfen.
Studium finanzieren mit BAföG
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, ist neben der Finanzierung durch die Eltern, eine der beliebtesten Quellen um das Studium zu finanzieren. Knapp eine Millionen Schüler, Auszubildenden und Studenten werden jährlich durch das BAföG gefördert. Ob du dazu berechtigt bist hängt an ein paar wenigen Faktoren ab:
Einkommen: Sowohl dein eigenes Einkommen, als auch das Einkommen deiner Eltern dürfen den Grenzwert nicht überschreiten. In Ausnahmefällen kannst du auch elternunabhängiges BAföG beantragen.
Die Höhe deiner Studienkosten.
Die Anzahl deiner Geschwister.
Ob du noch im Elternhaus wohnst oder nicht.
Die Beantragung zur Förderung erfolgt über den BAföG-Antrag beim BAföG-Amt. Der maximale Fördersatz liegt aktuell zwischen 700 € und 800 €. Neben erhöhten Freibeträgen für Studierenden mit Kind gibt es auch diverse Zuschläge bspw. den Mietzuschlag. In jedem Fall solltest du das BAföG zeitnah beantragen, da der bürokratische Prozess etwas dauert.
Kindergeld im Studium
Für Kinder, die das 25. Lebensjahr noch nicht beendet haben erhalten Eltern weiterhin Kindergeld. Solltest du nicht mehr zuhause wohnen sind deine Eltern dazu verpflichtet dir das Geld auszuzahlen. Aktuell liegt der Anspruch auf Kindergeld zwischen 194 € und 225 €, in Abhängigkeit wie viele Kinder man hat.
Studium finanzieren durch Nebenjobs & Werkstudent
Studentenjobs oder Nebenjobs sind ebenfalls eine beliebte Einkommensquelle zur Studienfinanzierung. Eine geringfügige Beschäftigung bzw. ein 450-Euro-Job lässt sich dabei gut mit der Förderung durchs BAföG, ohne Abzüge, kombinieren. Studentenjobs findest du an den Aushängen in der Hochschule oder auf Jobbörsen, wie beispielsweise Jobmensa, Studentenjobs24 oder Studentjob.
Optimal ist eine Beschäftigung als Werkstudent um dein Studium zu finanzieren. Hier hast du gleich zwei Vorteile. Zum einen sind Werkstudenten-Jobs meist gut bezahlt und zum anderen sammelst du wertvolle Praxiserfahrung für deinen Lebenslauf. Offene Werkstudenten-Stellen findest du auf den Karriereseiten der jeweiligen Unternehmen.
In beiden Fällen solltest du darauf achten dass du nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitest. Dies hat zum einen Versicherungsgründe, zum anderen willst du auch nicht über eine geringfügige Beschäftigung hinausgehen und dadurch ggf. den Anspruch auf BAföG reduzieren.
Studium finanzieren durch Praktika
In deinen Semesterferien kannst du freiwillige Praktika machen. Sofern das Praktika nicht unentgeltlich ist wird dieses mit dem gesetzlichen Mindestlohn von aktuell knapp 9 € pro Stunde vergütet. Ähnlich wie beim Werkstudenten-Job sammelst du durch ein Praktikum wertvolle Erfahrung und hast die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen. Durch den gesetzlichen Mindestlohn ist bei einer 40-Stunden-Woche ein Verdienst von gut 1400 € pro Monat möglich.
Bildungsfonds & Studienkredite um das Studium zu finanzieren
Studienkredite werden sowohl von Banken, als auch von öffentlichen Instituten angeboten. Im Gegensatz zu normalen Krediten sind diese auf Studenten zugeschnitten. Um das Verschuldungsrisiko zu mindern werden Studentenkredite nur monatlich ausgezahlt. Studium finanzieren mittels Studentenkredit bedeutet dass du diese Finanzierungsquelle problemlos mit anderen wie z.B. BAföG und Nebenjob verknüpfen kannst. Einer der bekanntesten Anbieter von Studentenkrediten ist der KfW-Studienkredit, einen Link hierzu findest du unten im Punkt „weiterführende Informationsquellen“. Wir haben dir nochmal kurz und knapp die Vor- und Nachteile von Studienkrediten zusammengefasst:
Vorteile einkommensunabhängig, keine Sicherheiten vorausgesetzt
Nachteile muss in voller Höhe zurückgezahlt werden, maximale Dauer und Rückzahlungszeitraum sind vorgegeben
Bildungsfonds sind ähnlich einem Studienkredit. Jedoch werden bei einem Bildungsfond keine Zinsen fällig. Stattdessen wird vorab in Prozent definiert, wie viel vom späteren Einkommen zurückgezahlt wird. Anbieter von Bildungsfonds zur Studienfinanzierung sind beispielsweise CareerConcept oder Deutschen Bildung AG. Studium finanzieren durch Bildungsfonds, die Vor- und Nachteile:
Vorteile einkommensunabhängig, keine Zinsen, muss erst zurückgezahlt werden wenn Einkommen hat, Prozentualer Anteil vom Einkommen und keine feste Rate
Nachteile Genehmigung nur durch Bewerbung, nicht alle Studienfächer werden akzeptiert
Kredit zur Studienfinanzierung
Als letzte Möglichkeit kannst du neben den Studienkrediten oder Bildungsfonds auch einfach einen Verbraucherkredit beziehen. Im Grunde genommen ist der Verbraucherkredit ein einfacher Kredit. Dieser zeichnet sich durch vergleichsweise geringe Darlehenssummen aus. Der Kredit wird dann monatlich getilgt. Ausführliche Informationen rund um Kredite findest du auf dem foerderportal.at: https://www.foerderportal.at/category/kredit/
Studium finanzieren mit Stipendium
Die Erfolgsquote ein Stipendium zu bekommen ist höher als die meisten Menschen denken. Dafür reicht es meistens ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf einzureichen. Bei der Vergabe von Stipendien werden verschiedene Faktoren wie Noten oder soziales Engagement eine Rolle. Mit der erfolgreichen Zusage zum Stipendium sollte es dann kein Problem mehr sein dein Studium zu finanzieren. Bei vielen Stipendien bekommst du Geld ohne dafür kontinuierlich etwas tun zu müssen. Damit kannst du dich vollkommen auf dein Studium konzentrieren.
Neben Voll- und Teilzeitstipendien gibt es ebenso Stipendien mit Rabatten oder kostenlosen Sachleistungen (Zeitungen, etc.). Insgesamt gibt es mehr als 800 Stipendienprogramme. Einen guten Überblick bekommst du in der Stipendiendatenbank von E-Fellows.
Wohngeld zur Studienfinanzierung
Das BaföG beinhaltet einen Mietzuschlag bzw. Wohngeld. Solltest du keinen Anspruch auf BAföG haben, dann hast du aber Anspruch auf Wohngeld zur Finanzierung deines Studiums. Die Höhe richtet sich dabei nicht nur nach der Miete, sondern auch nach den Einkünften der Wohngemeinschaft. Darüber hinaus sind weitere Dinge ausschlaggebend bspw. das du Vollzeit studierst, dich in der Regelstudienzeit befindest und nicht älter als 35 Jahre alt sowie einige weitere Bedingungen. Ausführliche Informationen dazu bekommst du bei der Wohngeldstelle deiner Stadt oder deiner Gemeinde.
Weiterführende Quellen zum Thema „Studium finanzieren“
Sozialerhebung Studentenwerke zum Lebensunterhalt von Studenten
BAföG – Bundesministerium Bildung