Zweite Vorstellungsgespräch – Lesezeit 5 min.
Du bist in der zweiten Runde. Das bedeutet, dass Du im ersten Vorstellungsgespräch bereits überzeugen konntest und Dein(e) möglicherweise neue(r) Arbeitgeber/-in Potential in Dir sieht. Nutze dieses Gefühl und die dazugehörige Freude am besten, um Dich nun für das zweite Vorstellungsgespräch zu wappnen, denn jetzt kann es schon ein wenig kniffliger werden. Die wichtigsten Tipps, um auch dieses Level zu meistern, haben wir weiter unten für Dich zusammengestellt…
Inhalt
- Zu aller erst: Den Ablauf fürs zweite Vorstellungsgespräch erfragen
- Das 2. Vorstellungsgespräch ist kein Freifahrtschein
- Besonderheiten des 2. Vorstellungsgesprächs: Wappne Dich für heikle Fragen, neue Gesichter und/ oder einen Termin außerhalb des Büros
- Stelle selbst (gute) Fragen und bleib Dir treu
- Nach dem 2. Vorstellungsgespräch: Wie geht es jetzt weiter?
Zu aller erst: Den Ablauf fürs zweite Vorstellungsgespräch erfragen
Wenn du eine Einladung zu einem zweiten Vorstellungsgespräch bekommen hast, ist es in jedem Fall völlig legitim nachzufragen, was oder wer Dich genau erwartet. Scheue Dich also nicht davor, dies entsprechend in Erfahrung zu bringen.
Das 2. Vorstellungsgespräch ist kein Freifahrtschein
Auch wenn Du eine Runde weiter bist, bedeutet das nicht, dass Du die Stelle bereits sicher hast. Vor allem wenn Manager oder Führungskräfte gesucht werden kann es durchaus sein, dass die jeweiligen Bewerber/-innen etwas umfassender auf die Probe gestellt werden, um ihre Eignung für die freie Stelle auch tatsächlich und angemessen prüfen zu können. Du solltest daher das zweite Vorstellungsgespräch ebenso ernst nehmen wie das erste und dich entsprechend darauf vorbereiten.
Das Auftreten im 2. Bewerbungsgespräch
Auch im zweiten Vorstellungsgespräch solltest Du auf ein gepflegtes Äußeres achten und Dich dazu entsprechend verhalten. Freundlichkeit, Authentizität sowie ein angenehmes Maß an Motivation und Begeisterung sind hier von großer Bedeutung. Ein gekünstelt wirkendes oder zu selbstbewusstes Auftreten (Selbstüberschätzung) solltest Du dagegen vermeiden.
Lerne aus dem ersten Gespräch und stelle Bezüge her
Sinnvoll ist es immer, Erkenntnisse aus dem vergangen Gespräch zu nutzen, um daraus für das anstehende zu lernen. Auf welche Aspekte wurde besonders Wert gelegt? An welchen Stellen hättest Du vielleicht gern anders oder besser reagiert? Welche Deiner Fragen sind vielleicht auch noch unbeantwortet geblieben? Haben sich im Nachhinein neue aufgetan?
Du solltest das 2. Vorstellungsgespräch als eine ultimative Chance betrachten, um eventuelle Missverständnisse klarstellen und/oder Versäumnisse des ersten Gesprächs ausbügeln zu können – eben, um diesmal absolut zu überzeugen.
Schau dir auf jeden Fall das Unternehmen selbst noch einmal genau an, setze Dich mit wesentlichen Daten, Fakten und Details auseinander und bereite – wenn möglich – Fragen dazu vor. So werden deine Gesprächspartner/-innen direkt bemerken, dass Du Dich umfassend informiert hast und ein tatsächliches Interesse an einer Zusammenarbeit von Deiner Seite aus besteht. Überlege Dir am besten auch noch einmal, warum Du genau dort arbeiten möchtest.
Was macht das Unternehmen für Dich aus?
Aus welchem Grund oder aus welchen Gründen hast du Dich überhaupt auf diese Stelle beworben?
Fragen zu derartigen Aspekten können Dir durchaus auch im Rahmen des Gesprächs begegnen und Deine Antwort wird vor allem dann von großer Bedeutung sein, wenn es zu klären gilt, welche Ziele Du (in naher und ferner Zukunft, privat und beruflich) verfolgst und ob Du diese zu einer Tätigkeit im Unternehmen passen.
Besonderheiten des 2. Vorstellungsgesprächs: Wappne Dich für heikle Fragen, neue Gesichter und/ oder einen Termin außerhalb des Büros
Natürlich legen Unternehmen wert auf kompetente Mitarbeiter/-innen, die selbst in schwierigeren Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Gerade wenn man berufsbedingt mit anderen Menschen (und damit unterschiedlichsten Charakteren) zu tun hat ist es wichtig, entsprechend feinfühlig und geschickt im Umgang mit diesen zu sein. Oftmals werden deshalb innerhalb von Vorstellungsgesprächen sogenannte „Stressfragen“ gestellt, welche Bewerber und Bewerberinnen ganz schön in’s Schwitzen bringen können.
Aber keine Bange: Dabei ist weniger eine schnelle und präzise Antwort von Bedeutung, als die Art und Weise wie (!) Du antwortest. Versuche also stets, Ruhe zu bewahren und wäge Deine Antwort genau ab, denn hier ist es besonders wichtig, souverän zu bleiben und die Fassung nicht zu verlieren. Meist sind diese Fragen ohnehin so gestellt, dass es keine richtige oder falsche Antwort gibt. Sie sollen vielmehr Aufschluss über Denkmuster und/oder Handlungsweisen beziehungsweise Charaktereigenschaften des Bewerbers/ der Bewerberin geben.
Zu diesem Zweck kann es darüber hinaus auch sein, dass beim zweiten Vorstellungsgespräch neue Gesichter hinzukommen und Fragen wiederholt und tiefgründiger beleuchtet werden oder ein gemeinsames Mittagessen außerhalb des Büros stattfindet. Auch hier kommt es vor allem auf Deine Manieren und Umgangsformen an. Auch können erste Gehaltsverhandlungen angestoßen werden. Eine Vorbereitung hierauf ist deshalb ebenso unerlässlich. Schließlich solltest Du nicht nur eine realistische Gehaltsvorstellung in petto haben, sondern diese souverän und klar vertreten können.
Stelle selbst (gute) Fragen und bleib Dir treu
Berechnung und Kalkül (Etwa: Was will mein Gegenüber von mir hören?) können manchmal vielleicht kurzfristig zum Erfolg führen, sie sind aber keine Hilfsmittel, wenn Du auf der Suche an einer Stelle bist, die wirklich zu Dir passt. Bleib Dir also immer selbst treu und antworte ehrlich auf die Fragen, welche Dir gestellt werden.
Nicht nur die Personaler möchten wissen, ob Du Dich zum Einsatz in ihrem Unternehmen eignest und die nötigen Kompetenzen mitbringst, sondern Du sollst auch herausfinden, ob das Unternehmen zu Dir und Deinen (!) Vorstellungen passt. Stelle deshalb alle Fragen, die wichtig für Dich sind und prüfe anhand der Antworten genau, ob auch Deine Ansprüche (weitestgehend) erfüllt werden.
Nach dem 2. Vorstellungsgespräch: Wie geht es jetzt weiter?
Wenn die zweite Runde geschafft ist, lohnt es sich in jedem Fall abzuklären, wie nun weiterverfahren wird und ob das Unternehmen noch Unterlagen benötigt oder an wen Du Dich wenden kannst, falls weitere Fragen aufkommen. Scheue Dich auf keinen Fall davor hier nachzuhaken.
Natürlich kannst Du an dieser Stelle auch noch einmal Deine Begeisterung für das Unternehmen ausdrücken sowie Deinen Wunsch unterstreichen, ein Teil dessen werden zu dürfen und/oder Dich für die großartige Chance der Teilnahme an einem 2. Vorstellungsgespräch bedanken.