Im Laufe einer Karriere kann es jederzeit passieren, dass man seinen Job verliert – und auf einmal ohne Arbeit da steht. Der Begriff „Arbeitslosigkeit“ ist in Deutschland jedoch ziemlich negativ behaftet und beschreibt einen Zustand, den niemand gerne zugibt. Wie du mit deiner zeitweisen Arbeitslosigkeit im Lebenslauf umgehst erfährst du weiter unten…
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Arbeitslosigkeit im Lebenslauf gekonnt einbringen
Das Cliché eines Durchschnittsarbeitslosen ist das einer Person, die den Tag ziellos zuhause verbringt und sich mit einer Tüte Chips und Fernsehen tröstet. Dabei muss die Arbeitslosigkeit noch nicht einmal selbst verschuldet sein – viele Arbeitnehmer trifft es ohne ihr Zutun beispielsweise dann, wenn betriebliche Umstrukturierungsmaßnahmen vorgenommen werden.
Es hält sich der allgemeine Volksglaube, dass eine Phase der Arbeitslosigkeit im Lebenslauf absolut nachteilhaft ist und am besten überhaupt nicht vorkommen sollte. Fakt ist jedoch: Heutzutage sind es Personalabteilungen viel eher als früher gewohnt, mit ungeraden oder lückenhaften Lebensläufen konfrontiert zu sein. Befristete Arbeitsverträge und kurzlebige, veränderte Rahmenbedingungen sind unter anderem Gründe dafür.
Lebenslauf arbeitssuchend – Selbstreflektiert mit der Arbeitslosigkeit umgehen.
Wie siehst du deine Arbeitslosigkeit selbst und welche Auswirkungen das auf deinen Lebenslauf hat? Es ist also überhaupt nicht schlimm, wenn du arbeitslos warst, selbst wenn der Zustand über einen längeren Zeitraum angehalten hat. Du brauchst dich dafür nicht zu schämen und hast schließlich davor in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt, so dass dir Arbeitslosengeld auch zusteht. Ist es dir dennoch peinlich und würdest du bei der Frage nach deiner aktuellen Beschäftigung am liebsten im Boden versinken, solltest du schnellstens umdenken.
Denn wer sich schämt, möchte die Arbeitslosigkeit in seiner Bewerbung am liebsten ausradieren und läuft Gefahr, sich während dem Bewerbungsgespräch in unangenehme Situationen zu bringen. Durch ausführliche Rechtfertigungs- und Erklärungsversuche schon im Dokument selbst wirst du die Aufmerksamkeit weg von deinen Qualifikationen hin zu deiner Arbeitslosigkeit lenken – welcher Eindruck wird wohl nachhaltig bei den Personalverantwortlichen von dir hängen bleiben?
Von daher ist es wichtig, dass du es zunächst für dich selbst akzeptierst, wenn dir dein Arbeitgeber gekündigt hat oder du deinen Job aus anderen Gründen verloren hast. Im Laufe der Jahre zwischendurch auch einmal ohne Beschäftigung dazustehen, liegt vor dem Hintergrund unserer schnelllebigen Arbeitswelt in der Natur der Sache. Und ist außerdem eine schöne Chance, dich zu sammeln und in aller Ruhe nach etwas Besserem zu suchen.
Lebenslauf arbeitssuchend – Wie passend formulieren?
Die Suche ist dabei ein Schlüsselbegriff: Niemand zwingt dich, eine Phase der Arbeitslosigkeit in der Bewerbung auch als solche zu deklarieren. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten die Arbeitslosigkeit positiv zu formulieren:
Wenn du „arbeitssuchend“ anstatt „arbeitslos“ schreibst, klingt das viel besser und hinterlässt einen positiven Eindruck.
Es ist sogar erlaubt, Fortbildungen im Lebenslauf an Stelle des Worts „Arbeitlosigkeit“ zu setzen.
Du musst ohnehin damit rechnen, dass die Personalverantwortlichen dich im Bewerbungsgespräch darauf ansprechen werden. Von daher ist es gut, wenn du ihnen schon im Vorfeld Wind aus den Segeln nimmst und diese „heikle Angelegenheit“ elegant umschiffst. Wenn du dich während der Zeit bemüht hast, sie mit jobrelevanten Tätigkeiten zu füllen (IT-Kurs an der Volkshochschule, Fortbildungen, etc.) solltest du dies unbedingt erwähnen.
Schon kannst du etwas für die Zeit des Leerlaufs vorweisen und eine selbstbewusste Position einnehmen. Falls du die Zeit der Beschäftigung für dich brauchtest, um dich von dem Schock der Kündigung und dem Verlust der Lieblingstätigkeit zu erholen, ist dies ebenfalls völlig legitim. Du musst es nur vernünftig begründen.
Beispielsweise dadurch, dass du herausstellst, wie sehr du deinen vorherigen Job geliebt hast und wie gut du dich mit den Kollegen und Vorgesetzten verstanden hast – weil du ein Teamplayer bist und deinen Traumjob unverschuldet verloren hast. Letzteres kannst du dadurch unterstreichen, dass du in Klammern „Kündigung durch Arbeitgeber“ hinter deine letzte Beschäftigung schreibst.
Keine gute Idee: die Angelegenheit zu verschweigen
Die Arbeitslosigkeit im Lebenslauf deiner Bewerbung komplett zu verschweigen, ist immer eine schlechte Idee. Denn entweder bist du dann gezwungen, mit den Datumszahlen in deinem Lebenslauf zu schummeln oder im Bewerbungsgespräch etwas vorgeben zu müssen, was nicht der Wahrheit entspricht. Personalverantwortliche sind jedoch sehr erfahren in dem, was sie machen, und bringen meist eine gute Menschenkenntnis mit.
Vernünftig begründet, stellt die Phase der Arbeitslosigkeit im Bewerbungsgespräch kein Problem dar. Schön ist es auch, wenn man das Wort „arbeitssuchend“ verwendet oder die entsprechende Zeit mit Fortbildungen in Eigenregie gefüllt hat. Es ist besser, die Arbeitslosigkeit zu erwähnen, anstatt sie zu verschweigen.
Sie werden merken, dass etwas nicht stimmt – und dich dann erst Recht mit unangenehmen Fragen taktieren. Leider ist es meistens so, dass Unehrlichkeit seitens des Bewerbers im Bewerbungsprozess ein knallhartes K.O.-Kriterium darstellt. Deshalb solltest du den Gedanken, die Angelegenheit zu verschweigen, direkt beiseiteschieben und lieber deine Stärken und Qualifikationen betonen.
Dies gilt auch für den Fall, dass du selbst gekündigt hast. War direkt danach keine Stelle parat, kannst du selbstbewusst erklären, dass du in aller Ruhe nach etwas suchen wolltest, was eine langfristige Perspektive bietet, und dass dies heutzutage nicht einfach ist.
Lebenslauf arbeitssuchend – Fazit
Arbeitslosigkeit ist nichts, wofür man sich schämen müsste, und gilt in Personalabteilungen schon lange nicht mehr als Tabu-Thema. Ein vernünftiger Umgang mit dem dennoch etwas heiklen Thema beginnt damit, dass man Akzeptanz gegenüber dem Zustand zeigt und diesen im Lebenslauf auch erwähnt.