Manchmal genügt der Personalabteilung die formlose Bewerbung, bei der es sich um eine gekürzte Bewerbungsform handelt. Kurz und formlos, das klingt für die Bewerber nach wenig Aufwand und kann dazu verleiten, Erstellung und Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen nicht ernst genug zu nehmen. Dabei setzt auch die formlose Bewerbung die gleiche Sorgfalt voraus, die bei jeder anderen Bewerbung zu empfehlen ist. Hier erfährst du alles Wichtige rund um die besondere Bewerbungsform.
Für Bewerber und Personaler: Vorteile einer formlosen Bewerbung
Bei dieser kurzen und formlosen Bewerbungsform geht es Personalern hauptsächlich darum, sich möglichst schnell einen guten Überblick über die Bewerberanflut verschaffen zu können. Dies erlaubt den Verantwortlichen in der Personalabteilung, in kurzer Zeit viele Bewerbungen zu sichten und anhand des ersten Eindrucks eine Vorauswahl zu treffen, welche Bewerber in die engerer Auswahl kommen. Formlose Bewerbungen werden häufig gewünscht, wenn es sich um einen Minijob oder um ein Praktikum handelt.
Die formlose Bewerbung ist aber auch dann für Personaler eine tolle Sache, wenn sie Bewerber nicht nur anhand der Bewerbungsanlagen, sondern im persönlichen Kontakt näher kennenlernen wollen. Die formlose Bewerbung kann daher eine sehr gute Chance für einen Bewerber sein, der Lücken im Lebenslauf aufweist, schlechte Schulnoten hat oder dem Nachweise über besondere Qualifikationen fehlen. Solche Bewerber können durch diese Bewerbung bessere Karten haben, wenn sie im Einstellungstest gut abschneiden und beim Vorstellungsgespräch einen kompetenten und zuverlässigen Eindruck erwecken.
Worauf kommt es bei einer formlosen Bewerbung an?
Die formlose Bewerbung unterscheidet sich in zwei wesentlichen Punkten von der klassischen Bewerbung.
Das Bewerbungsanschreiben wird kurz und aussagekräftig formuliert.
Auf eine umfangreiche Anlage wird verzichtet.
Dennoch ist auch bei der formlosen Bewerbungsvariante mit gleicher Sorgfalt auf die Erstellung der Bewerbung zu achten, wie bei der klassischen Bewerbung – denn nach wie vor gilt: Der erste Eindruck ist entscheidend!
Was gehört in eine formlose Bewerbung und was nicht?
Bei dieser Bewerbungsform wird in der Regel lediglich ein Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf an die Personalabteilung übermittelt. Schulzeugnisse, Arbeitszeugnisse, Nachweise und Empfehlungen gehören nicht dazu. Ebenfalls ist keine Bewerbungsmappe erwünscht, daher genügt es, die Unterlagen in einer Klemmmappe zu übersenden, insofern die Bewerbungen in Papierform erbeten werden.
Extratipp:
Verschickst du deine Bewerbungsunterlagen per Mail, solltest du Anschreiben und Lebenslauf als Anhang im PDF-Format übersenden; der eigentliche Text in der Mail sollte jedoch kurz gehalten werden, um nicht als “doppeltes Bewerbungsschreiben” zu gelten. Es ist vollkommen ausreichend, im Email-Text zu kommunizieren, dass du dich bewerben willst und was deine Motivation ist, dich um den Job zu bewerben. Wahre also auch in der Mail die Kurzform und nutze die Betreffzeile für einen aussagekräftigen Betreff (zum Beispiel: “Bewerbung um die Stelle als Sachbearbeiter in Ihrem Unternehmen”).
Das Bewerbungsschreiben: Kurz und knackig auf den Punkt kommen
Die formlose Bewerbung enthält ein kurzes Anschreiben, bei dem auf Floskeln und Standardphrasen verzichtet wird. Auf ausführliche Sätze, warum du dich auf die Stelle bewerben möchtest, legt der Personaler bei gewünschter Kurzbewerbung keinen Wert.
Ist der Ansprechpartner bekannt, solltest du dein Anschreiben mit “Sehr geehrter Herr xy” oder “Sehr geehrte Frau xy” eröffnen und bereits im ersten Absatz deine Motivation für die Bewerbung formulieren. Indem du kurz darauf eingehst, warum du dich ausgerechnet für einen Job in diesem Unternehmen interessierst, zeigst du, dass es sich bei deiner Bewerbung nicht um eine Massenbewerbung handelt. Damit punktest du bei dem Personaler.
Der zweite Absatz bietet dir die Gelegenheit, kurze Informationen über deine Qualifikationen an den Personalentscheider zu übermitteln. Hast du bereits eine Ausbildung für den Job absolviert oder verfügst du über relevante Berufserfahrung, kannst du dies im zweiten Absatz deiner Kurzbewerbung vermerken. Achte darauf, nicht zu weit auszuschweifen und Inhalte zu wiederholen, die du ohnehin im Lebenslauf vermerkst.
Der dritte Absatz läutet das Ende deines Anschreibens ein. Erwähne hier, dass du auf Wunsch gerne weitere Unterlagen wie Zeugnisse, Zertifikate oder Empfehlungsschreiben nachreichst. Beende das Kurzschreiben mit freundlichen Grüßen und deiner Unterschrift.
Extratipp:
Mit einem Postskriptum, das du unterhalb der Grußformel platzierst, hast du Gelegenheit, mehr Aufmerksamkeit auf deine Bewerbung zu richten. Nach dem Vermerk mit dem Buchstabenkürzel “PS:” kannst du einen prägnanten Satz wie z. B.
“Mit mir gewinnen Sie einen zuverlässigen und kompetenten Mitarbeiter!”
niederschreiben, der garantiert jedem Personaler direkt ins Auge springt. Der letzte Satz in deiner Bewerbung kann auch einen Hinweis zu deiner Motivation geben oder den Hinweis auf weitere Bewerbungsunterlagen beinhalten.
Beschränke dich also auf das Wesentliche, verfasse das Anschreiben > auf nur eine DIN-A4 Seite < und sorge für eine harmonische Aufteilung. Dazu haben wir hier weitere Tipps für dich, worauf es bei einer Bewerbung nach DIN 5008 ankommt. Die Tipps dort helfen dir bei einer optisch ansprechenden Formatierung deines Schreibens.
Selbstverständlich gehören auch deine Kontaktdaten in das Bewerbungsanschreiben. Es genügt nicht, diese nur in die Email zu packen, wenn du dich auf diesem Wege bewirbst. Die meisten Unternehmen drucken per Email übermittelte Bewerbungen aus.
Der Lebenslauf in einer formlosen Bewerbung
Da bei der formlosen Bewerbung keine Zeugnisse und Nachweise über Lehrgänge, Kurse und besondere Qualifikationen gewünscht werden, gehören für den Job relevante Fähigkeiten und Qualifikationen in den Lebenslauf. Dieser sollte allerdings ebenfalls wie das Anschreiben selbst nicht mehr als eine DIN-A4 Seite füllen.
Es kann also möglich sein, dass dein Lebenslauf beim formlosen Bewerben mehr Informationen enthält und der vorhandene Platz auf einem DIN-A4 Blatt sehr knapp ist. Um den Lebenslauf platzsparend zu formulieren, solltest du dich auf die wesentlichen Stationen in deinem Werdegang beschränken und pro Etappe nur eine Zeile verwenden.
Auch bei einer formlosen Bewerbung immer auf die Stellenausschreibung achten
Die formlose Bewerbung ist nicht normiert und manchmal kommt es vor, dass Personalabteilungen zwar in der Stellenausschreibung ausdrücklich formloses Bewerben wünschen, aber doch “Extrawünsche” in der Ausschreibung vermerken. Daher gilt: Lese die Ausschreibung aufmerksam und gestalte deine Bewerbungsunterlagen so, wie es in der Jobausschreibung explizit gewünscht ist. Dann hast du die besten Chancen, dass du in die engere Auswahl kommst und du dich vielleicht schon bald über deinen neuen Job freuen kannst.