Familienstand Lebenslauf- Lesezeit 3 min.
Familienstand angeben – Pflicht oder nicht? Bei einer Bewerbung geht es darum, den potentiellen Arbeitgeber von deinen besten Seiten zu überzeugen. Dazu gehört jedoch auch, dass man persönliche Angaben macht im Lebenslauf – manchmal mehr, als einem lieb ist. Ob du den Familienstand im Lebenslauf angeben musst erfährst du weiter unten…
Inhalt
Familienstand Lebenslauf Pflicht?
Den Familienstand im Lebenslauf anzugeben, war bis vor einigen Jahren, ebenso wie das Bewerbungsfoto, noch Plicht. Das Gleichbehandlungsgesetz (AGG) besagt allerdings, dass es nun nicht mehr obligatorisch ist, dem Arbeitgeber den eigenen Beziehungsstatus auf die Nase zu binden. Somit liegt es im Ermessen des Bewerbers, ob der Familienstand im Lebenslauf angegeben wird oder nicht.
Wenn du wie viele andere Bewerber auch befürchtest, dass du damit etwas offenbarst, was der Arbeitgeber nicht wissen soll, oder generell unsicher bist und nicht weißt, wie du damit verfahren sollst, werden dir die nachfolgenden Abschnitte in jedem Fall helfen.
Welche Arten von Familienstand gibt es?
Am bekanntesten ist der Ausdruck „ledig“ für Bewerber, die Single sind, und „verheiratet“ bei Bewerbern, die einen Ehepartner haben. Folgende Begriffe können bei einer Bewerbung allgemein verwendet werden:
ledig
verheiratet
verwitwet
getrennt
geschieden
Was der Familienstand über den Bewerber verrät
Lebenslauf für eine Bewerbung
Wer den Familienstand im Lebenslauf angibt, gibt private Informationen preis. Inwiefern diese vorteilhaft oder nachteilig sind, liegt jedoch im Auge des Betrachters. Grundsätzlich können Personalverantwortliche nämlich jede Information dazu ins Negative wenden. Ist man beispielsweise männlich, fortgeschrittenen Alters und ledig, kann es sein, dass sich der potentielle Arbeitgeber fragt, ob mit dem Kandidaten etwas nicht stimmt.
Schließlich sind die meisten Menschen ab 30 verheiratet und Singles unausgeglichen, räumlich unabhängig und vielleicht sogar sprunghaft. Für eine Stelle, die häufige Geschäftsreisen und gute Networker Qualitäten erfordert, sind dies natürlich beste Voraussetzungen. Für einen Arbeitgeber, der eine wenig abwechslungsreiche Bürotätigkeit mit langfristiger Perspektive vergeben möchte, wäre so ein Kandidat allerdings wenig geeignet.
Wie du siehst, können Personalverantwortliche aus dem Familienstand Lebenslauf alles Mögliche herauslesen. Natürlich kann man keinem Bewerber in den Kopf schauen und sollte sich sowohl als Personalverantwortlicher als auch als Bewerber frei machen von derlei Vorurteilen. Die einzige Personengruppe, bei denen die Annahmen meistens ins Schwarze treffen, ist die der verheirateten Frauen im gebärfähigen Alter, also zwischen 28 und 35 Jahren.
Hier kann es sein, dass der Arbeitgeber mit seiner Vermutung richtig liegt – und der Ehemann vielleicht bald dafür sorgt, dass die Frau sich auf die Familienplanung statt auf die Arbeit konzentriert. In diesen Fällen werden Single-Kandidaten unbewusst vorgezogen, obwohl es nicht ganz rechtens ist und gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstößt.
Familienstand Lebenslauf – bei der Bewerbung weglassen?
Nicht nur in diesem Fall liegt bei Bewerbern deshalb häufig die Erwägung nahe, den Familienstand wegzulassen. Schließlich ist es ja keine Pflicht mehr, ihn anzugeben!
Wenn du den Familienstand im Lebenslauf weglässt, verschafft dir das allerdings nicht zwingend einen Wettbewerbsvorteil. Du musst bedenken, dass der Arbeitgeber ihn ohnehin erfährt, wenn er dich einstellt. Nämlich dann, wenn du deine steuerlichen Informationen angeben muss, da er den Familienstand anhand der Steuerklasse erkennen kann.
Dir muss bewusst sein, dass der Arbeitgeber in einer größeren Machtposition ist: Während der Probezeit kann er den Arbeitsvertrag innerhalb kürzester Zeit kündigen. Zudem erwarten die meisten Firmen schon vor Beginn des Arbeitsverhältnisses Transparenz und Ehrlichkeit von ihren Bewerbern. Wer diese nicht von vornherein liefert, kann das Pech haben, nicht in die engere Auswahl genommen zu werden.
Daher ist es immer besser, den Familienstand im Lebenslauf direkt mit anzugeben. Wenn du dabei kein gutes Gefühl hast, solltest du dich gedanklich auf Fragen vorbereiten, die im Vorstellungsgespräch dazu kommen können. Und schon ist dein Beziehungsstatus nur eine harmlose Formalität, die eben dazu gehört.
Tipps und Tricks zur Angabe des Familienstands in der Bewerbung
Wer sich dennoch unwohl fühlt bei der Angabe seines Familienstands und dem Gedanken, dass sich der Personaler den Kopf über den Unterlagen zerbricht, kann präventiv vorgehen und verhindern, dass falsche Annahmen gemacht werden. So kannst du beispielsweise im Anschreiben schon erwähnen, was Sache ist.
Bist du weiblich und erst seit kurzem verheiratet, kann es hilfreich sein zu betonen, dass dein Fokus die nächsten fünf bis zehn Jahre auf Karriere liegen und Familienplanung kein Thema für dich ist.
Wenn dein Beziehungsstatus „geschieden“ lautet, kannst du im Anschreiben einfließen lassen, dass du nun ungebunden, flexibel einsetzbar und top motiviert bist.
Ergibt sich im Vorfeld ein Telefonat mit dem Arbeitgeber, kann das Thema ebenfalls kurz und unauffällig angesprochen werden.
Fazit – Familienstand Lebenslauf
Familienstand Lebenslauf – Obwohl keine Pflicht mehr besteht, den Beziehungsstatus im Lebenslauf anzugeben, ist es besser, ihn zu erwähnen, da ihn der Arbeitgeber im Fall einer Einstellung ohnehin erfährt. In der Theorie können Personalverantwortliche aus jeder Art von Familienstand negative Kriterien für die Jobvergabe herauslesen.
Von daher ist es wichtig, dass du dir nicht allzu viel Gedanken darüber machst. Wenn du verhindern möchtest, dass dir dabei etwas zum Negativen ausgelegt wird, kannst du im Anschreiben schon darauf eingehen und die Situation zu deinen Gunsten drehen. Weitere hilfreiche Beiträge rund um den perfekten Lebenslauf findest du hier.