Wahrscheinlich weißt du längst, dass Bewerber ihrer Bewerbung Anlagen beifügen. Diese Info ist also kaum etwas Neues für dich. Allerdings besteht bei vielen Bewerbern Unsicherheit, welche Dokumente als Anlage die richtigen sind. Mit unserem Artikel sorgen wir heute für Klarheit.
Was muss alles in eine Bewerbung rein?
Die Bewerbung setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Bewerbungsanschreiben sowie Lebenslauf bilden den Kern und gehören zu jeder Bewerbung. Und zwar unabhängig davon, ob du dich nach Abschluss deiner Schulzeit um eine Ausbildungsstelle bewirbst oder bereits Berufserfahrung gesammelt hast. Allerdings gibt es Unterschiede, welche Unterlagen und Dokumente die Bewerbung ergänzen. Die Anlage variiert und wird anhand deines bisherigen Werdegangs individuell zusammengestellt.
Bewerbung Anlagen als Schulabgänger
Geht es um eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz nach deiner Schulzeit, gehören deine Zeugnisse unbedingt in die Bewerbungsanlage. Darüber hinaus kannst du weitere Unterlagen dazu packen, falls es welche gibt.
Hier eine Übersicht:
deine Schulzeugnisse (die letzten drei)
Nachweise (z.B. Kurse, Ehrenämter, Praktika)
Bewerbung Anlagen für Arbeitsstelle
Du hast deine Ausbildung bereits abgeschlossen, Berufserfahrung gesammelt und willst dich auf eine ausgeschriebene Stelle bewerben. In diesem Fall stellst du deine Bewerbungsanlage wie folgt zusammen:
Zeugnis des letzten Schulabschlusses
Zeugnis der Berufsausbildung
alle Arbeitszeugnisse früherer Arbeitgeber
Zertifikate (z.B. von Lehrgängen, Weiterbildung)
Empfehlungsschreiben (wenn vorhanden)
Um die Bewerbungsmappe nicht mit Informationen zu überfluten, kannst du je nach Alter und Anzahl die Arbeitszeugnissen auf insgesamt 7 begrenzen. In dem Fall solltest du die letzten 7 Zeugnisse ehemaliger Arbeitgeber lückenlos als Anlagen hinzufügen. Umso älter du wirst, desto weniger spielen deine Schulzeugnisse beim Bewerben eine Rolle. Etwa ab deinem 40. Lebensjahr kannst du dein Schulabschlusszeugnis weglassen. Schau dir dazu unseren Ratgeber für den richtigen Aufbau deiner Bewerbungsmappe an.
Bewerbung Anlagen Akademiker & Führungskraft
Je höher deine Qualifikationen und je höher die Position ist, um die du dich bewirbst, desto mehr Nachweise werden der Bewerbungsanlage beigefügt.
Dazu zählen:
alle Ausbildungszeugnisse
Zeugnis des höchsten Schulabschlusses
Zeugnisse über Hochschulabschlüsse
alle Arbeitszeugnisse aus den letzten 10 Jahren
ertifikate, die explizit geforderte Qualifikationen und Eignung belegen
Als Akademiker solltest du allerdings darauf verzichten, Anlagen wie Diplomarbeit oder Dissertation der Bewerbungsmappe beizufügen – es sei denn, dies wird ausdrücklich gewünscht.
Bewerbungsanlagen Sonderfälle
Deine Bewerbung sollte den berufsspezifischen Anforderungen angepasst sein. Bewirbst du dich in einem lebensmittelverarbeitenden Betrieb, kann es durchaus sinnvoll sein, ein aktuelles Gesundheitszeugnis als Anlage zur Bewerbung beizulegen. Ähnlich verhält es sich bei einer Bewerbung, die du an ein Sicherheitsunternehmen richtest oder an eine Firma, wo du mit Wertgegenständen arbeitest. Mit einem polizeilichen Führungszeugnis wertest du deine Bewerbungsmappe auf.
Beachte auch, ob das Unternehmen bestimmte Anlagen in einer Bewerbung wünscht. Lese daher die Stellenausschreibung genau, informiere dich auf der Internetseite des Unternehmens oder rufe im Betrieb an, um nachzufragen, welche Anlagen die Bewerbung enthalten soll.
Wie umfangreich soll die Anlage sein?
Übertreibe es nicht! Mehr als 15 Seiten inklusive Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf und Anlage sollte deine Bewerbung nicht enthalten. Konzentriere dich daher zunächst auf die erforderlichen Unterlagen, dann auf jene Dokumente, welche dir bei der konkreten Bewerbung nützlich sein können. Ein Zertifikat über einen Häkelkurs bringt dir nichts, wenn du als Elektroniker/in arbeiten willst.
Unser Tipp:
Prüfe deine Bewerbung nebst Anlage auf Plausibilität und frage dich: “Was sagt die Anlage über meine Qualifikationen und Eignung für die beworbene Tätigkeit aus?”
Solltest du viele gute Dokumente haben, so dass du die 15 Seiten überschreitest, bietet dir der Lebenslauf die Möglichkeit, dies dort zu erwähnen. Dadurch kannst du die ein oder andere weniger wichtige Anlage aus der Bewerbungsmappe draußen lassen. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass du alle relevanten Unterlagen ordentlich abgeheftet in einem Ordner zum Bewerbungsgespräche mitnimmst. Somit kannst du im Vorstellungsgespräch (z.B. während der Selbstpräsentation) deine zusätzlichen Qualifikationen nachweisen.